Auf den Spuren der alten Römer

Schüler des Herder-Gymnasiums auf den Spuren der alten Römer in Trier

Lateinexkursion der Neuntklässler ließ Vergangenheit und Sprache lebendig werden.

Das ist eigentlich seit acht Jahren Tradition am Herder-Gymnasium: Nach einer mehrjährigen Ausbildung im Fach Latein wird den Spuren der Sprache, die sie in relativer Nähe hinterlassen hat, praxisnah nachgegangen. Aufgrund der Pandemie musste diese Aktivität – wie viele andere ebenfalls – leider in den vergangenen zwei Jahren ausfallen. So war die Freude groß, in diesem Jahr die Möglichkeit wieder wahrzunehmen. Entsprechend euphorisch und intensiv war die Vorbereitung, die die 41 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, die inhaltlich einzelne Stationen bzw. historische Gebäude der Stadt erarbeiteten, sowie die zwei Lehrkräfte organisatorisch vornahmen. 

Bereits ein Zwischenstopp auf dem Hinweg stimmte die Lateinschüler auf die Fachexkursion ein.  Im Römerkastell Saalburg wurde das Leben der römischen Soldaten beleuchtet. Die dazu besuchten Workshops vermittelten lebensnah die Lebensweise und gaben Einblick in den Alltag zu römischer Zeit. Da die Mädchen dabei echte römische Trachten und die Jungen Senatorentogen oder Kettenhemden und Helme trugen, bedeutete dies, dass ein konkreter Eindruck vermittelt wurde, der den jungen Menschen half, ihr Vorstellungsvermögen zu schulen und sich die Zeit etwas greifbarer vorzustellen.

Untergebracht direkt im Zentrum der Stadt Trier, konnten die Teilnehmer die Fachexkursion immer vor der Haustür des Kolping-Hauses beginnen. Bei einer Führung im Rheinischen Landesmuseum erfuhren sie viel über die Blütezeit der Stadt als Kaiserresidenz und späteren ersten Bischofssitz auf deutschem Boden.           Ein Highlight stellte eine Theateraufführung mit einem römischen Gladiator, der die Geschichte eines Schwertkämpfers lebhaft präsentiert hat, dar.        
Sehr gut gefiel es den Schülern aber auch, dass sie am zweiten Tag selbst Reiseleiter sein durften und ihre Vorträge zu den antiken Sehenswürdigkeiten vor Ort im Kreis ihrer Mitschüler halten konnten. Die dazu in der Vorbereitung gestalteten Broschüren veranschaulichten die jeweilige Bedeutung der Station damals und heute. So wurden die Porta Nigra, das Römisches Amphitheater, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika und die Villa Borg, ein komplett restauriertes Landgut aus Römischer Zeit, in der Umgebung besucht. Von einer Besichtigung eines gut erhaltenen Fußbodenmosaiks in Nennig, in der Umgebung von Trier, waren die Besucher ebenfalls sehr beeindruckt.        
Zusätzlich galt es für alle Teilnehmer, Aufmerksamkeit walten zu lassen, denn originale Kleinspuren wollten auf jeder Etappe der Fahrt entdeckt werden. Unter anderem fanden und übersetzen die Schülerinnen und Schüler viele Inschriften an Gebäuden und entnahmen literarischen Quellen Informationen über die Römer.

Resümierend im Bus empfanden alle Teilnehmer die Fachexkursion als erfrischenden Ersatz und vor allem Bereicherung für den Unterricht. Einigkeit herrschte darüber, historische Städte und Stätten jetzt mit anderen Augen zu sehen und diese mehr als nur anzuschauen. Es sei ein Kultur-Marathon gewesen, der es mit der antiken Kulisse geschafft habe, der Vergangenheit Leben einzuhauchen.    
Dank der intensiven Organisation durch die Lateinlehrer war es möglich, in so kurzer Zeit so viel zu sehen und zu erleben. Damit endete eine vielseitige, lehrreiche und spannende Reise in jene Zeit, als Rom die damalige Welt regierte, der Kaiser in Trier die Geschicke des Imperiums leitete und diese Epoche bis in die Gegenwart mit zahlreichen Bauwerken u.a. lebendig werden lässt. Trier sei für Lateinschüler ein Muss, lautete die einhellige Meinung der Teilnehmer. Zudem lobten die beiden Fachlehrer, Susanne Walther und Uwe Lumm, das Engagement der Teilnehmer, aber auch das gute Verhalten und den Spaß, den alle bei dieser Reise hatten, und die diese Exkursion wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis, eine wahre Zeitreise, werden ließ.

 

[Heike Roeder]

Öffentlichkeitsarbeit am Herder-Gymnasium

 

Lateinexkursion

Bild: Ein schöner Moment der Erinnerung – Einige Teilnehmer der Exkursion im Amphitheater in Trier, das einmal 15 bis 20 000 Menschen aufnehmen konnte.