Lebenserfahrung im Englisch-Kurs

Englisches Projekt fand bei Herder-Gymnasiasten große Resonanz.

In der voll besetzten Aula des Herder-Gymnasiums warteten die Schülerinnen und Schüler der elften Klassen gespannt auf das, was ihnen die vier Gäste des Vormittages in den neunzig zur Verfügung stehenden Minuten wohl näherbringen wollten. Eifrig wurde noch an der Technik gearbeitet, Stühle gerückt, ehe Uwe Lumm, Englischlehrer am Herder-Gymnasium und Initiator der Veranstaltung, das Wort ergriff. In seiner Begrüßung wurde auch deutlich, dass Gespräche mit Ehemaligen der Schule die Idee reifen ließen, deren Erfahrungen bzgl. der Ausbildungs- oder Berufserfahrung im Ausland zu nutzen, um Oberstufenschüler zu informieren bzw. sie an Erkenntnissen teilhaben zu lassen. Natürlich in englischer Sprache. Neben dem kommunikativen Aspekt sollen die Präsentationen auch einen kleinen Einblick in das Studium oder die Entwicklung nach der Schule außerhalb Deutschlands geben.

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Im Anschluss an die Veranstaltung wurde diese von Teilnehmern als „kurzweilige Englischstunde mit echtem Lebensbezug“ betitelt. Und das zu Recht. Nicht nur, dass die immense Bedeutung der englischen Sprache für Studium, Ausbildung und Beruf deutlich werden konnte, sondern erhielt jeweils ein ganz persönliches Gesicht. Außerdem nutzten die Gymnasiasten vielfältig die Möglichkeit für konkrete Fragen. Diese reichten von persönlichen Befindlichkeiten, Unterbringung, Kosten und Kultur, über Sicherheitsmaßnahmen an Schulen und in der Öffentlichkeit bis zum Hinterfragen von Sprachbarrieren oder gesetzlichen Regelungen den Alltag betreffend.             
Für die Premiere konnten vier Referenten gewonnen werden, die mittels einer kurzen Präsentation ihre Erfahrungen zu den Aufenthalten in Australien, Neuseeland und den USA veranschaulichten und dann Rede und Antwort standen. Fabienne Leibiger, ehemalige Schülerin, die im Moment Erziehungswissenschaften in Erfurt studiert, hat „Work and travel“für 10 Monate in Australien absolviert und ließ die Zuhörerschaft an vielen interessanten, aber auch kritischen Erfahrungen teilhaben. Danebenkonnte mit Daniel Momberg nicht nur ein Vater eines Schülers gewonnen werden, sondern jemand, der aufgrund seines Tätigkeitsfeldes in der Kommunikationsbranche viel auf Geschäftsreisen unterwegs ist und in einer Firma mit Hauptsitz in Nürnberg arbeitet, in der Mitarbeiter aus dreizehn Nationen beschäftigt sind. Dabei verbrachte er drei Jahre in Neuseeland.

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Folgend standen zwei Gymnasiasten im Mittelpunkt, die sich entschlossen hatten, nach der zehnten Klasse ein Jahr im Ausland zu verbringen. Vivian Thiele und Konrad Thierfelder, beide jetzt in der zwölften Klasse, absolvierten in unterschiedlichen Städten in den USA ein Jahr an einer amerikanischen Highschool und konnten nicht nur von Schulalltag, Sport, Freizeit und Gastfamilie berichten. Ihnen war es auch wichtig, Hinweise zu den Programmen und Organisationen zu geben, die einen Aufenthalt im Ausland organisieren und unterstützen.

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Nach der Veranstaltung standen die Präsentierenden nach persönlichen Gesprächen mit Elftklässlern noch mit Uwe Lumm zusammen, werteten ihre Eindrücke aus und entwickelten bereits weitere Ideen. Und das scheint auch wichtig, denn dieses Projekt soll ab sofort zu einem festen Bestandteil des Schullebens werden. Geplant ist nun für die Zukunft, überwiegend auf ehemalige Schülerinnen und Schüler zurückzugreifen, die evtl. bereits über mehrjährige Erfahrungen verfügen und eine intensive Verbindung zu ihrer ehemaligen schulischen Wirkstätte pflegen möchten. Zudem wird erstrebt, konkrete Wünsche der Lernenden stärker zu berücksichtigen und entsprechende Angebote zur Einwahl anzubieten. Uwe Lumm ist sich sicher, damit nicht nur die Bereitschaft zum Gebrauch des English vor Ort, also während der Veranstaltung bzw. in der Schule, zu erhöhen, sondern auch wichtige Tipps für die Zeit nach dem Abitur bzw. zur Gestaltung eines Auslandsaufenthaltes mitgeben zu können. „Es gibt nichts Praktischeres als das gelebte Beispiel“, konstatiert der auch in der Lehrerausbildung für das Fach Englisch aktive Lumm und spricht damit vielen Schülern aus dem Herzen. 

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Heike Roeder