Spaß im nassen Element für mehr Sicherheit

Schwimmprojekt startete am Herder-Gymnasium

Seit dem zweiten Schulhalbjahr steht auf dem Stundenplan der Siebtklässler der Wiedigsburg im Rahmen des regulären Sportunterrichts für acht Wochen eine Doppelstunde Schwimmen. Das auf Anregung der Fachschaft Sport initiierte Pilotprojekt entstand in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Nordhausen, dem Präsidium des Kreissportbundes, der Knauf-Gips-KG Rottleberode sowie des Fördervereins des Gymnasiums. Schulleiter Andreas Trump freut sich über die Möglichkeit, mehr anzubieten, als der Lehrplan fordert, gerade in der Zeit der Pandemie, in der zahlreiche Bäder und Seen geschlossen waren und den Jungen und Mädchen damit die Schwimmpraxis verwehrt wurde. Dem Interesse der jeweiligen Kooperationspartner sei es zu verdanken, dass die Kosten aufgebracht werden und das Projekt anlaufen konnte. Natürlich spiele auch die unmittelbare Nähe zum Nordhäuser Badehaus eine Rolle, denn der damit verbundene Ortswechsel könne in wenigen Minuten vollzogen werden, so Trump.     
Das dazu verfasste Konzept unterstreicht den Stellenwert des Schwimmens für die Erschließung eines einzigartigen Lebens- und zugleich auch Bewegungsraumes. Die gesammelten Erfahrungen sind für die körperliche, soziale und psychische Entwicklung der Jugendlichen bedeutsam. Als einzige weiterführende Schule im Landkreis bietet das Gymnasium den Kindern die Gelegenheit, grundlegende Bewegungserfahrungen zu sammeln sowie eine variabel anwendbare Schwimmfähigkeit unter den Aspekten der Gesundheitsförderung, Freizeitgestaltung und Gefahrenabwehr zu entwickeln.

Schwimmprojekt

Damit wirkt das Projekt den negativen Erfahrungen, die die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in ihrem Bericht gerade veröffentlichte, entgegen. Demnach sei zwar die Zahl der Badetoten im letzten Jahr insgesamt erneut gesunken, allerdings war unter den Elf- bis Zwanzigjährigen ein Anstieg zu verzeichnen. Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt konstatiert dabei, mit großer Sorge zu beobachten, dass immer weniger Kinder sicher schwimmen können, und beziffert die Zahl auf 40 Prozent der Zehn-/Elfjährigen. „Schwimmen ist eine Kulturtechnik wie das Lesen, Schreien und Rechnen. Jedes Kind muss das […] sicher beherrschen können“, so Vogt.  

Schulleiter Trump steht mit der Fachschaft Sport im steten Austausch und ist zuversichtlich, dass die Erkenntnisse des Projektes am Ende des Schuljahres dazu führen werden, das Schwimmen zukünftig als fortlaufendes Angebot der Schule erwachsen zu lassen. Dabei hofft er auch auf die Unterstützung durch den Landkreis. 

[Heike Roeder]
Öffentlichkeitsarbeit am Herder-Gymnasium

Schwimmprojekt

Bilder: 
Spaß haben und Sicherheit im Element Wasser erreichen, um damit dem allgemeinen Trend der Unsicherheit entgegenzuwirken – das Schwimmprojekt des Herder-Gymnasiums macht es möglich